Test zu Mr. Shifty - Nintendo Switch - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)

Mr. Shifty ist ein Action-Spiel in der Top-Down-Perspektive, in dem ihr den gleichnamigen Dieb verkörpert, welcher eines Tages den Auftrag bekommt, dem fiesen Präsident Stone einen Besuch abzustatten. Sein Ziel, und das seiner Koordinatorin Nyx, ist es, in den Besitz von Mega Plutonium zu kommen, einer Waffe, mit der Stone zu mächtig werden würde. Problem ist nur, dass besagter Unhold im scheinbar größten Gebäude der Stadt wohnt und unser Meisterdieb sich erst einmal durch allerhand Etagen prügeln muss, um das Gefahrengut zu finden. Dabei geht Shifty nicht, wie man es von einem Dieb erwarten würde, leise und klammheimlich vor, sondern schnappt sich den nächstbesten Gegenstand, welchen man als Waffe missbrauchen kann und drischt alles zu Brei, was ihm vor die Linse läuft.

Die Handlung von Mr. Shifty ist bestenfalls mit einfältig zu beschreiben, ebenso wie die Charaktere und die Dialoge. Aber genau das macht für mich den Reiz des Spiels aus. Es fühlt sich an, als würde man einen Action-Trash-Streifen aus den 80ern gucken, welcher mit einem druckvollen Synthwave-Soundtrack hinterlegt ist und mit Explosionen nicht spart. Sucht ihr eine ausgefeilte Story mit glaubwürdigen Charakteren, seid ihr hier also definitiv an der falschen Adresse. Könnt ihr hingegen euer Verständnis für Physik und Logik ausschalten und einfach Spaß haben, dürfte euch Mr. Shifty in dieser Hinsicht gefallen.

Mr. Shifty hat allerhand Herausforderungen für euch parat.

Ihr seht also bereits, in Mr. Shifty geht es actionlastig zur Sache. In jedem Levelabschnitt gibt es Gegner, welche man ausschalten muss, um weiterzukommen. Zu Beginn ist es dabei ratsam, erst einmal seine Umgebung zu sichten und mögliche Rückzugsorte und Waffen im Hinterkopf zu behalten. Es empfiehlt sich stets, seinem Gegner so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und dabei mächtig auszuteilen. Schließlich sterbt ihr, sobald ihr auch nur einen Treffer abbekommt. Schnappt euch also einen Besen, wartet auf eine Gegnermeute, die langsam durch die Tür spaziert kommt, und gebt allen einen mächtigen Hieb auf den Kopf.

Durch eure spezielle Fähigkeit des Shiftens, bei der ihr euch wenige Meter in eine bestimmte Richtung teleportieren könnt, sind auch Angriffe von hinten und das Ausweichen von Kugeln theoretisch kein Problem. Doch passt auf, denn ihr könnt nur fünf Mal shiften! Solltet ihr alle Shifts verbraucht haben, ohne ihnen die Möglichkeit geboten zu haben, sich zu regenerieren, so steht ihr eine ganze Weile ohne eure mächtigste Fähigkeit da.

Eine weitere Eigenschaft von sh*tfy ist eine Art Zeitlupe. Diese könnt ihr aufladen, indem ihr in einer bestimmten Zeit allerhand Feinde besiegt. Sobald die Leiste über eurer Shift-Anzeige gefüllt ist, wird der Effekt der Zeitlupe ausgelöst, solltet ihr einen tödlichen Schuss abbekommen. Der Zeitlupen-Modus ist besonders attraktiv, da ihr während der kurzen Zeit unbegrenzt shiften könnt und somit die Möglichkeit habt, viele Feinde auf einmal auszuschalten. Diese beiden Fähigkeiten und die generelle Steuerung des Titels, sind sehr leicht zu erlernen und gehen sofort in Fleisch und Blut über.

Wie ihr eine Herausforderung angeht, ist in Mr. Shifty stets euch selbst überlassen.


In jedem Raum steht euch eine große Anzahl an Gegenständen zur Auswahl, welche ihr als potenzielle Waffe nutzen könnt. Von Stäben, über Schwerter bis hin zu Computertastaturen sind sämtliche Objekte in euren Händen ein gefährliches Utensil. Mr. Shifty geht dabei auch sehr kreativ mit dem Einsetzen dieser Waffen ein und lässt euch die Freiheit, welche ihr nutzen möchtet. Falls euch das alles zu gehoben ist, könnt ihr schließlich auch mit euren Fäusten arbeiten, Grenzen gibt es hier eigentlich keine. Auch die Gegner, auf die ihr trefft, sind wunderbar gestaltet und abwechslungsreich. Manche zögern erst und schießen dann, andere ballern mit ihren Maschinengewehren ohne Rücksicht auf Verluste ins Blaue und treffen dabei auch ihre Kollegen. Mit beinahe jedem Level werden zudem neue Gegnertypen eingeführt, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt, was das Spiel unheimlich interessant und fordernd macht.

Gleiches gilt für die Elemente, welchen ihr im (zugegebenermaßen immer recht ähnlich aussehenden) Hochhaus, über den Weg lauft: Selbstschussanlagen, tödliche Laserstrahlen oder Areale, in denen ihr eure besondere Fähigkeit des Shiftens nicht einsetzen könnt. Jedes dieser Elemente erfordert von euch eine eigene Herangehensweise und stellt euch stets vor die Herausforderung, diese innerhalb des hektischen Gameplays umzusetzen. Dabei gibt euch das Spiel niemals eine bestimmte Lösung vor, sondern lässt euch selber grübeln und euren Weg finden. Das ist einfach wunderbar umgesetzt und macht eine Menge Spaß, vor allem, wenn am Ende ein positives Ergebnis folgt.

Prägt euch diesen Screenshot gut ein! Ihr werdet ihn öfter zu sehen bekommen, als euch lieb ist.

Falls es bis jetzt noch nicht ganz klar wurde: Mr. Shifty ist, wie seltsamerweise viele Spiele, die ich in letzter Zeit getestet habe, sackschwer! Die ersten Level schafft ihr relativ problemlos, macht euch mit der sehr eingängigen und simplen Steuerung bekannt und entwickelt eure ersten Strategien. So dauert ein Level nur wenige Minuten und eure Tode könnt ihr an einer Hand abzählen. Spätestens ab der Mitte des Spiels wird es aber in der Tat anspruchsvoll. Dann beißt ihr wesentlich öfter ins Gras und müsst einige Passagen sehr häufig spielen, bis ihr die richtige Herangehensweise entdeckt habt. Neigt ihr dazu, schnell frustriert zu sein, so solltet ihr vielleicht Abstand von Mr. Shifty halten. Allerdings sei hier auch noch erwähnt, dass das Spiel beinahe niemals unfair ist. Beißt ihr ins Gras, wisst ihr in der Regel auch warum und könnt an euren Fehlern arbeiten. Einen schwierigen, schier unüberwindbaren Abschnitt schließlich zu schaffen, ist also häufig sehr befriedigend und entschädigt allemal für den Frust, welchen er euch bereitet hat.

Kommen wir nun aber mal zu ein paar negativen Punkten, welche mir bei Mr. Shifty aufgefallen sind. Alles in allem benötigt das Spiel meines Erachtens nach nämlich noch ein, zwei Patches, bis alles glattpoliert ist und kleinere und größere Fehler ausgemerzt sind. Da wäre zum Beispiel die instabile Framerate, welche vor allem auf dem Fernseher, allerdings auch im Handheld-Modus, auffällt. Wenn viele Explosionen zu sehen sind, verlangsamt sich das Spielgeschehen so merklich. Das ist insoweit nicht schlimm, da es einen nicht aus dem Konzept bringt, könnte manchen Zockern allerdings sauer aufstoßen.

Leider leidet das kreative Gameplay derzeit noch an ein paar technischen Mängeln.


Ein weitaus größeres Problem sind allerdings die Lags, welche immer wieder mal während des Spielens auftreten. Dann bleibt einfach der komplette Bildschirm für Sekundenbruchteile stehen und schließlich geht's weiter. Diese Lags tauchen vor allem im späteren Spiel auf, waren bei mir zwar nie spielentscheidend, aber deutlich merkbar und auch störend. Ebenfalls wirkt die Kollisionsabfrage teilweise ein wenig seltsam, da es Laser gibt, welche einen Abschnitt einer Wand durchdringen, einen anderen Abschnitt aber wiederum nicht. Hier drängt sich dem Spieler der Eindruck auf, dass vielleicht nicht genug im Vorfeld von den Entwicklern getestet wurde. Auch gibt es Spielabstürze, welche euch unsanft aus dem Spiel schmeißen. Der Titel beendete sich während meines Durchlaufs zwei Mal ohne meine Einwilligung, was ebenfalls auf eine zu kurze Testphase hindeutet.

Nyx leitet euch mit ihren Instruktionen durch die verschiedenen Level.

Des Weiteren gibt es in fortgeschrittenen Missionen immer mal recht unklare Siegbedingungen. Normalerweise prügelt man sich durch jeden einzelnen Abschnitt, beseitigt alle Gegner und läuft durch den Ausgang, welcher sich nach dem Ausknipsen des letzten Fieslings öffnet. Manchmal muss man diese aber auch gar nicht alle ausschalten und es reicht, einfach durchzurennen. Hier hätte man die jeweiligen Bedingungen etwas klarer formulieren können. Apropos Formulieren, die deutsche Textausgabe ist zwar über weite Strecken trotz des einfältigen Geblubbers absolut in Ordnung, manchmal fällt aber schon auf, dass hier gespart wurde. Spätestens, wenn Nyx von einer "chaotisch schmelzenden Maschine" spricht, weiß man, dass kein Experte an der Übersetzung gewerkelt hat.

Und trotzdem: Mr. Shifty ist eines der besten kurzweiligen Action-Spiele, welche ich bis jetzt spielen durfte. Die Mischung aus einer naiven Handlung, schwachsinnigen Dialogen, einem treibenden Synthwave-Soundtrack, jeder Menge Explosionen und einem sehr kreativen Leveldesign lässt einen über die technischen Mängel, welche laut tinyBuild bald behoben werden, hinwegsehen. Daher schlagen sich diese auch nicht allzu sehr in der Wertung nieder. Jeder, der sehr empfindlich auf derartige Fehler reagiert, sollte sich allerdings überlegen, ob er sich Mr. Shifty nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt zulegen möchte.

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Author: Patricia Veum II

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